Verschwinden heißt weg sein – heißt unauffindbar sein
Kurz vor Weihnachten 2016 nannte die Internationale Organisation für Migration (IOM) solche Zahlen. Knapp 7.300 Menschen, so die IOM, seien seit Jahresbeginn auf der Flucht verschwunden oder ums Leben gekommen. Über 4.900 davon alleine im Mittelmeer. Es sind die dokumentierten Zahlen. Die vielen kleinen Boote, denen irgendwann, irgendwo der Motor ausfiel, die Luft ausging, und die auf ihnen befindlichen Menschen ins Meer auskippte, sind darin nicht erwähnt. Wir können darüber nur vermuten, spekulieren, schätzen. Daraus ergeben sich ungenaue, angenommene Zahlen. Zahlen von Menschen, die verschwunden sind. Menschen, die für ihre Angehörige unauffindbar werden. Die einfach weg sind, abhandengekommen. Irgendwo, irgendwann.